International Women's day- Weltfrauentag

Manche mag es überraschen, auf einem Nachhaltigkeits-Blog einen Post über Frauen-Rechte zu finden. Aber Menschenrechte waren und sind meine erste große Liebe; und ein es braucht ein ganzheitliches Umdenken über Nachhaltigkeit, das ohne Menschenrechte nicht funktioniert.

 

Seit Deutschland dieses Jahr auch 100-jähriges Jubiläum des Frauen-Wahlrechts feiert, tauchen in den Medien immer mehr Artikel über Frauenrechte auf. In den meisten wird gefeiert, wie weit Frauen schon gekommen sind, was auch richtig ist, und in vielen wird gefordert, dass Frauen die „offenen Türen“ bitteschön einrennen, um ihren Platz im öffentlichen Leben einzunehmen. Darüber habe ich lange nachgedacht, denn meiner Meinung nach sind die Türen noch nicht so offen.

 

Grund Nummer eins: soziale Strukturen und Geschlechterrollen sind noch nicht ganz überwunden. Ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen, aber durch Gespräche mit anderen Frauen meines Alters fühle ich mich in meiner Erfahrung bestätigt. Frauen wurde und wird Selbstbewusstsein nicht unbedingt anerzogen. In meiner Kindheit wurde mir noch beigebracht, dass Mädchen still, nett und höflich sein sollten. Und nein, das war nicht in den 1950ern, so alt bin ich noch nicht. Wenn ich zum Beispiel stolz darauf war, etwas gut hinbekommen zu haben, wurde ich von meinem Umfeld immer wieder ermahnt, dass niemand Prahlerei mag. Andere Kinder und Jugendliche in der Schule taten ihr Bestes, um vor allem Frauen zu zeigen, dass Selbstbewusstsein nicht angemessen war. Ich erinnere mich zum Beispiel an eine ziemlich selbstbewusste Mitschülerin, die von fast dem ganzen Jahrgang gemobbt wurde, weil sie zu arrogant sei. Und heute sieht man in den Mitgliedstatistiken von Parteien zum Beispiel, dass viele Frauen sich immer noch nicht trauen, sich um Positionen zu bewerben. Nicht, weil wir es nicht könnten, sondern weil wir nicht als zudringlich gelten wollen. Wenn wir bei dem Thema sind, „zudringlich“ in diesem Zusammenhang sind nur Frauen, Männer werden eher „bestimmt“ genannt.

 

Grund Nummer zwei: Frauen halten andere Frauen zurück. Das hört sich hart an, und ich glaube normalerweise auch fest an die Schwesternschaft, aber in (fast) 20 Jahren Arbeit bin ich diesen Frauen oft begegnet. Frauen, die gut in ihrer Arbeit sind und sich nach oben arbeiten, werden oft als Bedrohung empfunden. Warum das so ist, bin ich mir nicht sicher. Aber wir sehen oft andere Frauen auch im Privatleben als Bedrohung, vielleicht hängt es damit zusammen.  Ein Beispiel, das mich erschüttert hat, war eine Supervisorin, die einer weiblichen Mitarbeiterin, die sexuell belästigt worden war, nahelegte, in Zukunft längere Röcke zu tragen. Ja, sie sagte: „Man muss es ja nicht herausfordern.“

 

Ja, wir sind weit gekommen, aber wir müssen noch weiter. Wir sollten unsere Töchter, Nichten und Mitarbeiterinnen bestätigen und ihnen sagen, sie können alles schaffen. Frauen brauchen Mentoren, Männer und Frauen, um sich im öffentlichen Leben zu etablieren und Türen zu öffnen. Und wir sollten aufhören, einander das Leben schwer zu machen. Dann kann uns nichts mehr in Weg stehen und daran hindern, die Welt zu verändern.

 

 

 

 

 

While some might be surprised to see a post on women’s rights on a blog about sustainability. But, human rights were and are my first love, and a holistic approach to sustainability can’t work without human rights. Since Germany has just celebrated the 100th anniversary of the right to vote for women, a lot of articles and discussions have cropped up in the media and they got me thinking. In my experience there are two issues which still hold women back and it’s probably not what you think.

 

Number one: social structures and gender roles hold women back. Looking back at the way I was raised, and from talking to other women my age I know it was the same for them, I can say that confidence wasn’t a welcome trait in girls. We were told to be quiet, kind, nice and obliging. Now this wasn’t said in those exact terms, but every time I was proud of having achieved anything, be it in school or in sports, I was told that nobody liked an arrogant girl. Other kids in school, boys and girls alike, went out of their way to not let girls get away with being proud of themselves. I clearly remember one girl, who was rather self-confident, being bullied by most of the others for being, yup, confident. Even today women aren’t told to put themselves forward for promotions or political offices. It’s not that we don’t have it in us to do the job, it’s that we’re told that we’ll only succede if we’re nice and not „pushy“. In fact, „pushy“ is usually reserved for describing women, men are „assertive“.

 

Number two: women hold other women back. I do believe in the sisterhood and women supporting other women, but this hasn’t been the case in my (nearly) twenty years of work. I don’t know why, but something about women being good in their jobs and going for a promotion seems to threaten some women bosses. We are so used to seeing other women as threats, in our private lives and at work, that we often begrudge other women their success. And sometimes it’s as basic as begrudging other women their looks or youth or whatever. One example that will always stick with me was a female supervisor, who told a female team-member who’d been sexually assaulted, that she shouldn’t be wearing skirts that short… yes, she did actually say: „That’s asking for it.“

 

So despite the long way we’ve already come, we’re not there yet. We need to empower our daughters and nieces and younger coworkers, telling them to go for it. Women need to be mentored, by men and women in senior positions. And we have to stop the cat-fighting and have one another’s back. If we truly stand united, nothing will be able to stop us from changing the world.